Freitag, 21. September 2007

Ein Wochenende am Pazifik

Unsere viActive sollte mal wieder ein wenig ausgebessert werden, also folgte ich dem Tipp eines ehemaligen Reisenden um mir die Finca Punta Ayampe anzuschaun. Donnerstag abend fuhr ich mit Bus los um am morgen im vertrauten Puerto Lopez anzukommen. Es war gerade mal 7 Uhr als ich aus dem Bus trat, Blick aufs Meer. herrlich. Da ich hier weiss wo man ein gutes desayuno americano bekommt, bin ich gleich zum Restaurant aufgebrochen. Typischer Nescafe, leckere Brötchen mit Marmelade und sogar einem Stück Käse und dem klassischen Rührei. Dazu leichtes Meeresrauschen und vorbeifahrende Fischer, die sich nach einer langen Nacht auf den Weg nach Hause machten.

Nun war ich aber gespannt und wollte unbedingt nach Ayampe. Die lokalen Busse die zwischen Manta und Santa Elena pendeln fahren alle halbe Stunde. Man sollte mich an der Punta von Ayampe rauslassen. So kam dann nach einer Stunde Fahrt (50cent Busgebühren) bei schöner Salsamusik das Dorfschild von Ayampe. Das mit der Punta hatte der Fahrer wohl doch nicht verstanden, ich wurde im Dorf rausgelassen. Naja, ich habe ja Zeit und wie sich herausstellt ist das Dorf auch sehr übersichtlich. Entlang eines 800m langen Weges reihen sich Hosterias und Lodges unterschiedlichster Preisklassen und Ambientes, meine Finca sollte ganz am Ende sein. Da war dann aber schon Wald. Hm?? Aber doch, richtig, die Schilder führen mich hin und wow - eine superschöne Lodge tut sich auf, im Stile Bellavistas mitten im Wäldchen. Ich höre kein Meeresrauschen mehr sondern Vogelgezwitscher. Und das nur 300m vom Strand entfernt. Klasse. Die Bude ist leicht hippimäßig angehaucht, genau in dem Rahmen wie es mir gefällt ;) Cucho heisst der mittevierzig-jährige Quiteño mit langen Haaren der mich herzlich empfängt. Beim Kaffee (er ist aufgebrüht :) erkläre ich unsere Ideen und Pläne für die Touränderung. Engagiert, flexibel hört er sich das an. Super! Dann ein kleiner Rundgang. Er bietet mir zum nächtigen die tolle Cabaña mit Meerblick an, aber ich bin bescheiden und nehme das Zimmer mit Meerblick im Haupthaus.

Nach einer ausgiebigen Dusche will ich dann auch endlich an den Strand. Sonnencreme nicht vergessen, denn es scheint etwas die Sonne und das obwohl August ist, es hat seit 2,5 Wochen nicht die Sonne geschienen. Der Strand hat zu Beginne recht viele Steine, naja, aber es liegen ja 6km vor mir. Den Strand am anderen Ende kenne ich - von der Hosteria Alandaluz, purer weißer Sand. Ich ziehe also Richtung Norden, einige Fischer bringen ein Schiff an Land. Das nächste Dorf erreicht man nach etwa einer Stunde schlendern, hier möcht ich gern nen leckeren Saft trinken. Vielleicht was zu mittag essen? Ich komme an, keine Menschenseele, ein verbogenes Schild zu einem Restaurant mit Meerblick. Ins Leere. In einer Tienda an der Strasse frage ich nach Saft und bekomme Fanta angeboten, die hat ja immerhin Orangengeschmack ;)

Also gehe ich wieder zurück an den Strand, zehre von meinen in Puerto Lopez erstandenen Cocos-Bällchen und Treffe auf Esel und Fregattvögel die sich an einer kleinen Lagune tummeln.

Zurück in der Lodge werde ich schon erwartet und esse mit Cucho zusammen zu Mittag, frischer Fisch hmmm mit Patacones. Comida Manabita que ricoooooooooo. Später lerne ich dann auch noch die anderen Gäste kennen, ein Quiteñopäärchen, die 4 Tage Punta Ayampe All Inclusive im Blues in Quito gewonnen hatten. Man musste im Sexyoutfit zur Hawaiiparty erscheinen. Davon hatte ich gehört. Die beiden waren super drauf, kamen gerade von der Isla de la Plata zurück und erzählten von den riesigen Buckelwalen die sie auf dem Weg hautnah gesehen haben.

Am nächsten Tag war das Wetter wieder leicht sonnig. Zu viert beschlossen wir an den Strand zu gehen. Die Chicas zum bräunen, die Chicos zum Kayak fahren. Sie nahmen den Kampf gegen die Wellen auf und der Preisträger, dessen Namen ich schon wieder vergessen habe, schafft es einfach nicht über die Wellen rauszufahren. Zigmal wird er umgeschmissen und dann gibt er auf. Ich musste das natürlich versuchen und steige ins Kayak. Paddle los, immer gerade aus los auf die Wellen zu, oje die sind wirklich hoch, 3 schaffe ich noch doch dann kommen irgendwie gleich zwei hintereinander und ab in die Waschmaschine. Ich werde durchgewirbelt und lande mit dem Paddel in der Hand am Strand. Hm, nochmal, noch gerader, noch mehr gegen die Wellen ausgleichen mit dem Oberkörper und ich habs tatsächlich geschafft. Vorbei an den Wellen sind meine Arme aber erstmal müde. Und jetzt? Ich weiss nicht wieviel kraft ich habe paddle aber mal los, vielleicht schaff ich es ja soweit zu kommen, dass man an der Klippe vorbei auf den nächsten Strand gucken kann. Nich ganz, ich kehr lieber um, aber das ist ja sowas von herrlich. Ich will nochmal. Aber heute muss ich ja noch nach Montañita in die Party und Surferhochburg Ecuadors. Da komme ich abends gegen 18 Uhr mit dem Bus an, Samstag abend, die Hölle, nach der Idylle in Ayampe übertönen sich nur so die Reggae und Elektrosounds aus den Bars und Restaurants die überall Cocktails 2:1 anbieten. Bambushotels werben um Gäste, ich fange an zu suchen. Für wieviele Personen? Eine! Nein, tut mir leid, für eine Person gibt es keine Zimmer mehr! Was??? Das höre ich in 6 Hostals, aber dann: versuchs mal im "El Turista". 2.Reihe, holpriger Lehmweg. Schonmal ganz gut, dann kann man nachts vielleicht schlafen. Etwas abseits vom Partylärm. Und tatsächlich, ein Zimmer (bescheiden eingerichtet, aber egal) für 5 USD pro Nacht mit Baño Compartido. Da ich aber die einzige auf dem Gang bin ist es dann doch quasi privado. Nunja, abends war ich dann was essen und trinken mit 3 deutscher Surferjungs die ich kennengelernt habe. Wirklich Jungs, die waren gerade mal 19 oder so. Aber es war nett mal wieder deutsch zu reden. Die Bedienung war auch eine deutsche und hat mitgeplaudert. Es ist viel los in Montaña. Auch Feuerjongleure zeigen ihre Künste.

Um 2Uhr habe ich das Partygetümmel dann verlassen, am nächsten Tag musste ich schließlich noch eine Hotelvariante suchen und dann zum Canopy fahren. Hotels waren wenn sie zu schön waren zu klein, also war dieser Besuch weniger erfolgreich. Das Canopy wollte ich fürs Zusatzmodul testen, man sagte mir es sind 3 km von der Hauptstrasse, in ner halben Stunde laufe ich das. Gott sei dank war es nicht sonnig. Ich tauche wieder ein in die tropischen Küstenwälder höre merkwürdigste Vogel-oder Affengeräusche und laufe und laufe. Schön mit meiner handlichen Tasche über der Schulter und in Schlappen. Nach mehr als einer Stunde komme ich endlich an in der Oase von Cantalapiedra. Ein Klo, ein Saft..und dann ab ans Seil. Zum Glück kommt eine Familie mit Camioneta die auch Canopy machen will. Hoffentlich nehmen die mich mit zurück, bitte bitte. Das Canopy selber war nett, aber nicht so spektakulär wie in Santa Rita am Pasochoa. Aber genau das richtige für unsere Kunden. Mission erfüllt. Und die Familie hat mich mitgenommen, sogar bis nach Puerto Lopez. Juhuuu. Dort angekommen habe ich mir ein Busticket für den Abend besorgt, nochmal leckerere Camarones gegessen, den noch fehlenden obligatorischen Batido de Coco genossen und ein wenig am Strand gesessen. Da war es auch schon wieder zu Ende das Wochenende. Schade...aber schee wars. Muss ich öfter machen.

Mittwoch, 12. September 2007

ich lebe noch

...und das hätte auch anders enden können. Nicht der Cotopaxi stand als größte Hürde auf dem Programm. Nein, 30000 kleine weiße Blutkörperchen haben sich über meinen Körper verteilt und im innern ihr Unwesen getrieben. Das bedeutete 6 Tage Krankenhaus, 3,6 ml Antibiotika, mind. 12 Liter Suero und was weiss ich nicht noch alles. Meine Gallenblase habe ich noch und ich bin auch wieder fit. Der Cotopaxi wird durch Berge in Bolivien ersetzt, meint Marco, wenn wir da mit dem Radl ankommen.

Die Routenvorschläge werden gerade von fachkundigen Kollegen des jeweilign Landes auf Tauglichkeit geprüft. Dafür schonmal danke.

Marco ist mittlerweile in den USA und arbeitet bei 2 mexikanischen Fastfoodläden, um das nötige KLeingeld beisammen zu haben. In 2 Monaten kommt er wieder, mein Ingenieur, denn seinen Abschluss hat er geschafft während ich im Krankenhaus mitgefiebert habe.

Seitdem bin ich nicht mehr in die Berge, dafür aber auf mein Radl gestiegen - hier werde ich gerade wieder fit. Fussball habe ich auch gespielt, leider wenig erfolgreich - erstes Training, Knie schön aufgeschlagen auf dem Zementboden. Es heilt.

Und an der Küste war ich, davon berichte ich später...mit Fotos. Herrlich war das!!!

Mittwoch, 25. Juli 2007

Bald gehts hoch zum Coto

es ist endlich soweit. Diesen Sommer will ich es schaffen, in den Krater des Cotopaxi zu blicken. Am 19. August werde ich zusammen mit High Summit und 2 viventura Kunden den Versuch unternehmen auf 5897m zu gelangen.

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Einige Berge habe ich schon geschafft, von allen werde ich Fotos hier reinstellen.

Januar: Rucu Pichincha 4780m
Februar: Imbabura 4610 m
Juni: Pasochoa 4300m
Pasochoa

Juli: Corazon 4790m
Corazon und Quilotoa

Juli: Rumiñahui

Freitag, 6. Juli 2007

Der große Plan

die Zeit rennt so weg, wir müssen langsam konkreter werden was unseren großen Plan angeht. Ich werde eine Auszeit nehmen von der Büroarbeit und den Kontinent erobern. Das Abfahrtsdatum steht eigentlich sehr genau fest. Am 2. Dezember werden Marco und ich, vielleicht in Begleitung von Troya und Juancho Quito den Rücken kehren mit unseren Drahteseln. Der Weg ist das Ziel, nach Süden soll es gehen. Zeit haben wir hoffentlich reichtlich...

Ich versuche mal eine Grafik zu erstellen, die die mögliche Route mit möglichem Zeitplan darstellt, damit alle die sich in Südamerika tummeln mit einer Ladung Gatorade am Wegesrand stehen können.

Dieses Wochenende wird das aber nix. Die Besteigung des Corazon steht auf dem Plan und anschließend der Besuch in Quilotoa, bei unseren Sozialprojekten. Hier werden wir den Sonntag und Montag verbringen.

Mittwoch, 20. Juni 2007

Fangen wir mal an

bloggen ist ja in, da springe ich mal mit auf den Zug auf und gebe Freunden und Verwandten in der Heimat mal die Möglichkeit, etwas über mich mitzubekommen. Denn irgendwie klappt es nicht so richtig mit meinem geplanten Heimatbesuch im September...alle sind ausgeflogen :(

Sonntag, 22. April 2007

Meine Familie im Lande

Ende März war es so weit, Nine ist das erste Mal übern Teich geflogen. Die Rösslers auf großer Reise. Hier ein paar Bilder

Rösslers in Ecuador